"Reife Leistung" auf der HAL ART

03.08.2021

Anette Groschopp: "Sparbuch", 2015, altes französisches Sparbuch mit Collagen überarbeitet, in altem Tuch geschlagen, im Kasten (Foto: Matthias Behne)
Anette Groschopp: "Sparbuch", 2015, altes französisches Sparbuch mit Collagen überarbeitet, in altem Tuch geschlagen, im Kasten (Foto: Matthias Behne)

Reife Leistung!

BBK Sachsen-Anhalt zeigt aktuelle Arbeiten älterer Künstler*innen
auf der halleschen Kunstmesse HAL ART am 25. und 26. September 2021

In Ergänzung zu aktiven Künstler*innen, die sich selbst um ihre Vermarktung kümmern können oder von Galerien vertreten werden, unterstützt das Kulturwerk des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e.V. auf der halleschen Kunstmesse HAL ART in diesem Jahr ältere Künstler*innen, die aus eigener Kraft kaum einen eigenen Stand bespielen können. Ein Kuratorenteam hat drei Künstler*innen eingeladen,
sich mit einer Auswahl jüngerer Arbeiten auf der Messe zu präsentieren und dadurch dem Publikum echte Entdeckungen zu ermöglichen. Mit der Präsentation „Reife Leistung!“ würdigt das Kulturwerk des BBK ihre Lebenswerke und schlägt zugleich den Bogen zu einem seiner Arbeitsschwerpunkte: der Dokumentation von Werkverzeichnissen und Nachlässen bildender Künstler*innen in Sachsen-Anhalt.


Messestand „Reife Leistung!“

Im Berufsverband solidarisieren sich Künstler*innen jeden Alters. Den Jungen stehen Formate wie die Ausstellungsreihe „generell frisch“, Programme der kulturellen Bildung, umfangreiche Vernetzungsmöglichkeiten, Informationen und Weiterbildungen zur Verfügung. Dass der BBK hier nun die
ältere Generation in den Fokus rückt, hat auch damit zu tun, dass künstlerische Karrieren im Zuge der Wiedervereinigung häufig einen Dämpfer erlitten und Lebensleistungen bis heute nicht angemessen gewürdigt werden. Mit dem großzügigen Stand im Foyer der Händelhalle rücken – unter Berücksichtigung unterschiedlicher Gattungen und Regionen unseres Bundeslandes – einzelne aus dem Blick geratene Positionen stellvertretend in den Fokus. Auf Messebesucher*innen warten hier unerwartete (Wieder-) Entdeckungen. Der Stand wird kuratiert von Matthias Behne und Stefanie Demmel aus Halle (Saale).

Weitere Informationen zur Messe HAL ART: https://halart.de/

 

Einblicke in die Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt

Am Stand ist es darüber hinaus möglich, Einblicke in das online-Portal „Werk-Datenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt“ zu erhalten. In dieser Datenbank sind nunmehr 21 bildende Künstler*innen mit einem „Best Of“ ihrer Lebenswerke vertreten. Auch zwei der auf dem Stand mit originalen Arbeiten vertretenen Künstler*innen sind in der Datenbank zu entdecken – hier mit repräsentativen Werken aus allen Schaffensphasen und mit Gattungen wie der baugebundenen Kunst, die sich auf eine Messe nicht transportieren lassen. Die 21 erwähnten Pilotverzeichnisse entstanden im Rahmen einer vom Land Sachsen-Anhalt gestarteten Digitalisierungsoffensive unter dem Titel „Digital Heritage“, in der das Kulturwerk des BBK Sachsen-Anhalt e.V. zwischen 2018 und 2021 gemeinsam mit Kunstwissenschaftler*innen und Fotograf*innen einen ersten Schwung kulturellen Erbes aus Sachsen-Anhalt digitalisieren konnte. Die Datenbank steht nun allen Künstler*innen unseres Bundeslandes für die Verzeichnung ihrer Werke offen und stellt ein attraktives
Werkzeug für die strukturierte Erfassung von Œuvres dar.

Weitere Informationen: https://werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de/

Die vertretenen Künstler*innen

Anette Groschopp

  • 1951 in Leipzig geboren
  • 1972 – 1977 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, Diplom
  • seit 1977 mit einigen Unterbrechungen als Grafikerin, Malerin und experimentelle Künstlerin freiberuflich in Magdeburg tätig
  • 1984 Mitinitiatorin der experimentellen Ausstellung „Vorgänge“ in Magdeburg
  • 1991 Projektarbeit zur Einrichtung einer Fachhochschule für Kunst und Design in Magdeburg
  • 1991 Organisation des Künstlersymposiums „hinter den 7 Meeren“ in Wernigerode
  • 1992 Gründung des Verlages „Blaue Äpfel“ zusammen mit M. Groschopp und der Edition „Bleimond“ für Künstlerbücher (bis 2000)
  • 2001 – 2014 Kunsttherapeutin an der Uniklinik, Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik,Magdeburg

Arbeitsgebiete: Grafik, Illustrationen, Künstlerbücher, Malerei, baugebundene Arbeiten Objekte, mit Einbeziehung unterschiedlicher Materialien, Rauminstallationen

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen: Magdeburg, Leipzig, Berlin, Frankfurt (O.), Halle, Wernigerode , Solec (Polen), Jalta(UdSSR), Dresden, Toronto (Kanada), Braunschweig, Uelzen, Hannover, Stendal, Kronach, Crailsheim, Wittenberg, Bitterfeld, Durban (Frankreich), Gera, Aschaffenburg, Warnemünde,Krakow (Polen), Wismar, Hamburg, New York (USA), Röderhof

Stipendien: Solec (Polen), Jalta (UdSSR), Rumänien, Bauhaus Dessau, Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, Kunstverein Röderhof, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, New York-Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt

Annedore Policek

  • 1935 in Magdeburg geboren
  • 1951-1954 Lehre als Schriftenmalerin in Halberstadt
  • 1958-1961 Studium an der Fachschule für angewandte Kunst Magdeburg
  • 1961-1966 Studium an der Hochschule für Bildende Kunst Dresden (HfBK), Diplom in der Fachrichtung Wandmalerei
  • ab 1966 freiberufliche Malerin und Grafikerin in Magdeburg und Halberstadt
  • enge Zusammenarbeit mit dem Maler und Grafiker Wolfgang Policek
  • Mitglied des VBK/BBK Sachsen-Anhalt

Arbeitsgebiete: Malerei, Grafik, baugebundene Arbeiten, Objekte unter Einbeziehung unterschiedlicher Materialien, Rauminstallationen

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): Magdeburg, Weimar, Wittenberg, Halberstadt, Hannover, Bonn, Immenstadt, Braunschweig, Bydgoszc (Polen), Lodz (Polen), Gelsenkirchen, Güstritz, Merseburg, Halle, Dresden, Salzwedel, Stendal

Studienreisen: Russland, Ukraine, Tadschikistan

Pleinairbeteiligung: "Vorgänge"I, II, III, Magdeburg; Textil Magdeburg

Auszeichnungen: 1982 Erich-Weinert-Kunstpreis der Stadt Magdeburg

Werke in öffentlichen Sammlungen: Kulturhistorisches Museum Magdeburg; GLEIMHAUS, Museum der
deutschen Aufklärung, Halberstadt

Wolfram Schubert

  • 1926 Geburt in Körbitz
  • 1950–1955 Studium an der Kunsthochschule Berlin, Diplom
  • 1956–1958 Aspirantur an der Kunsthochschule Berlin
  • seit 1959 freiberuflicher Maler und Grafiker in Berlin
  • 1960 Umzug nach Neubrandenburg
  • 1972–1977 Dozent an der Kunsthochschule Berlin und Leiter der Abteilung Malerei
  • 1993 Umzug in ein Gehöft in Potzlow in der Uckermark
  • 2003 Mitglied im Künstlersonderbund „Realismus in Deutschland“
  • 2020 Umzug in die Hansestadt Gardelegen und Eröffnung seiner dortigen Ateliergalerie
  • Mitglied im VBKD (später VBK-DDR)
  • 1965–1988 Vorsitzender des Bezirksvorstandes des VBK in Neubrandenburg
  • seit 2021 Mitglied des BBK Sachsen-Anhalt

Arbeitsgebiete: Malerei, Grafik und baugebundenen Arbeiten

Ausstellungen (Auswahl): Rostock, Potsdam, Frankfurt, Weimar, Neubrandenburg, Altwigshagen, Schwedt, Templin und Ückermünde, Dresden, Berlin und Warschau (Polen) sowie Conakry und Bamako (Afrika)

Studienreisen: Mali, Guinea, Usbekistan, Tadjikistan, Aserbaigjan, Syrien, Karelien, Bulgarien, Nordkorea

Auszeichnungen: Kunstpreis der DDR, Kunstpreis der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB), Fritz-Reuter-Kunstpreis Neubrandenburg, architekturpreis Neubrandenburg

 

Zum Kulturwerk des BBK Sachsen-Anhalt e.V.

Das Kulturwerk des BBK Sachsen-Anhalt e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kunst und Kultur. Unter anderem übernimmt er die vermittelnde Arbeit des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt, mit dem er eng verbunden ist.


Zum BBK Sachsen-Anhalt

Der Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt direkt die professionellen Künstler*innen in all ihren beruflichen Belangen in unserem Bundesland. Er versteht sich als Solidargemeinschaft und bietet Möglichkeiten um Eigeninitiative zu entwickeln. Über das Aufgabenfeld der
Mitgliederbetreuung hinaus sieht sich der BBK Sachsen-Anhalt als Vermittler, um die wirtschaftlichen Bedingungen für unternehmerische Aktivitäten im Kunstbereich zu optimieren, auf eine breitere gesellschaftliche Nutzung und den daraus resultierenden kulturellen Mehrwert für alle hinzuwirken. Die
Verbesserung der kulturellen Bildung gehört daher ebenso zu seinen Kernaufgaben. Er sieht seine Rolle als Kommunikator, interdisziplinäre Schnittstelle und Ansprechpartner für alle gesellschaftlichen Akteure, Diskurse, wirtschaftliche Vereinigungen, kulturellen Sparten, Institutionen und Ämter und übernimmt damit die Rolle eines Dachverbandes im Bereich bildende Kunst mit rund 320 Mitgliedern.

Abbildungen zur Veröffentlichung
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Kontakt
Kuratorenteam Matthias Behne und Stefanie Demmel
https://lautwieleise.de
mail@lautwieleise.de
Tel. 0345-69492186

Geschäftsführerin des BBK Sachsen-Anhalt Ruth Heftrig
https://www.bbk-sachsenanhalt.de
info@bbk-sachsenanhalt.de
Tel. 0345-2026821